Polizisten für Grund- und Freiheitsrechte | ÖSTERREICH

DIE UNTERSCHÄTZTE GEFAHR – WIE SCHMERZMITTEL UND MEDIKAMENTE UNSERE GESUNDHEIT GEFÄHRDEN

Laut Angaben der CDC (Centers for Disease Control and Prevention = Behörde des US-Gesundheitsministeriums) sind beginnend vom Jahr 1999 – März 2021, fast 841.000 Menschen an einer Drogenüberdosis gestorben.

Der größte Teil von ihnen war von Schmerzmitteln abhängig geworden, die zuvor von Ärzten verschrieben worden waren. Eine Drogenüberdosis ist bei Amerikanern unter 50 Jahren die häufigste Todesursache, wobei zwei Drittel aller Todesfälle inzwischen von Opioiden verursacht werden. Der starke Anstieg der Zahl der Drogentoten ist in den USA einer der Gründe dafür, dass die durchschnittliche Lebenserwartung in Nordamerika seit 2015, erstmals seit dem 1. Weltkrieg sinkt. Die Opioid-Krise nahm ein solches Ausmaß an, dass Präsident Donald TRUMP im Jahr 2017 einen medizinischen Notstand ausrief (1). Zusätzlich wird das Leben von Millionen Bürgern und deren Familien von Medikamentensucht belastet. 1,6 Millionen Amerikaner erfüllen nach Schätzungen der US-Regierung die diagnostischen Kriterien für Opioid-Missbrauch. Viele Experten glauben, dass diese Zahl noch zu niedrig geschätzt ist und gehen von mindestens 2,3 Millionen opioidsüchtigen Menschen aus. Nicht nur menschliches Leid, sondern auch der ökonomische und soziale Schaden ist immens. Die Kosten für den Missbrauch von Opioiden liegen in den USA bei 700 Milliarden Dollar jährlich (2).

Doch wie konnte es so weit kommen und warum haben die zuständigen Aufsichtsbehörden nicht rechtzeitig Maßnahmen gegen diesen ausufernden Medikamentenmissbrauch ergriffen?! Hier muss man sich mit einigen grundlegenden Strategien und Geschäftspraktiken der Pharmaindustrie beschäftigen, um zu verstehen wie es so weit kommen konnte, dass sogar ein medizinischer Notstand ausgerufen werden musste.

Im Jahr 1957 bekam ein Chemiker des Schweizer Pharmakonzerns „ROCHE“, den Auftrag ein leichtes Beruhigungsmittel zu entwickeln, da die Konkurrenz schon diesbezügliche Produkte auf dem Markt brachte und es in der Branche schon aus Gründen der Umsatzsteigerung üblich war, ein eigenes Produkt mit ähnlicher Wirkung zu entwickeln. Nach mehr als zweijähriger Forschungstätigkeit war eine neue Erfindung, ein neues Medikament geschaffen worden. Diese Neuentwicklung bekam den Markennamen „Librium“.

Jetzt musste nur noch der diesbezügliche Bedarf geweckt werden. Das Unternehmen kam zu der überschwänglichen Schlussfolgerung, dass man mit „Librium“ eine ganze Bandbreite von Leiden behandeln könnte. Ängste, Depressionen, Phobien, zwanghafte Gedanken, sogar Alkoholismus sollten damit behandelt werden. Es gab nur eine Hürde, die FDA (Food and Drug Administration = US-Lebensmittelüberwachungs- u. Arzneimittelbehörde). Diese Behörde untersagte es den Pharmaunternehmen damals, ihre Werbung direkt an den Verbraucher zu richten. Doch es gab Unternehmen die geradezu prädestiniert waren, so eine Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Für eine solche Aufgabe ist natürlich eine Werbeagentur, genauer gesagt, eine auf medizinische Produkte spezialisierte Agentur der ideale Geschäftspartner.

…Aber Arthur wusste, dass es viele Möglichkeiten gab ein Publikum zu erreichen. In der Aprilausgabe der Zeitschrift Life erschien 1960 ein Artikel mit der Überschrift „Neues Mittel zähmt wilde Katzen“. In dem Artikel waren zwei Fotos von einem Luchs im Zoo von San Diego zu sehen. Auf dem einen Bild fletschte der Luchs wild die Zähne. Auf dem anderen wirkte er gelassen und freundlich, es schien als würde er an einer Blume schnuppern. Diese wundersame Stimmungswandlung erklärte der Artikel damit, dass die Veterinäre dem Tier vorher „ein neues Beruhigungsmittel namens Librium“ verabreicht hätten. Einer der Tierärzte erklärte mit der Gewissheit eines Werbetexters, „früher wurden die Tiere durch die Beruhigungsmittel schlapp und träge, doch mit Librium bleiben sie aktiv, zahm und zugänglich“. Ganz nebenher, als wäre es nicht der springende Punkt der ganzen Geschichte, wurde in dem Artikel erwähnt, dass Librium „irgendwann möglicherweise auch wichtige Verwendung bei Menschen haben könnte“. … – („Imperium der Schmerzen“ – S 75-S 76) (3)

| Binnen eines Jahres stellten Ärzte jeden Monat 1,5 Millionen neue Rezepte für das Medikament aus. |

Dieser Artikel, nur einen Monat vor der Markteinführung von Librium war kein Zufall, sondern der Beginn einer riesigen Werbekampagne. Das Unternehmen verschickte Schallplatten an Arztpraxen mit Audioaufnahmen von Ärzten die über die Vorteile von Librium referierten. Die Werbeagentur „William Douglas McAdams“ flutete die Arztpraxen mit Dutzenden von Werbesendungen und inserierte aufwändige Anzeigen in medizinischen Fachzeitschriften. Es gab zwar einen kritischen Artikel in einem medizinischen Fachblatt, der feststellte, dass viele der Behauptungen über die Wirksamkeit von Librium „nicht durch überzeugende Beweise untermauert“ waren. Doch die meisten Fachzeitschriften waren stark auf Werbeeinnahmen angewiesen und hatten kein Interesse an einer eingehenden und objektiven Überprüfung, bzgl. der behaupteten Wirkungen. Die Kampagne für Librium wurde ein riesiger Erfolg. Binnen eines Jahres stellten Ärzte jeden Monat 1,5 Millionen neue Rezepte für das Medikament aus. Nach fünf Jahren hatten es 15 Millionen Amerikaner ausprobiert (3).

Schon ein Jahr zuvor, im Jahr 1956 hatte der US-Pharmakonzern PFIZER ein neues Produkt aus der Familie der Antibiotika auf den Markt gebracht und zwar unter dem Namen „Sigmamycin“. Es wurde von einem gewissen Dr. Henry WELCH in einer öffentlichen Rede als die dritte Ära der Antibiotikatherapie bezeichnet. Für den gegenständlichen Artikel ist in diesem Zusammenhang nur die Person, bzw. die Funktion von Dr. WELCH interessant. Dieser war auch Co-Herausgeber zweier medizinischer Fachzeitschriften „Antibiotics and Chemotherapy“, sowie „Antibiotic Medicine and Clinical Therapy“, die als Sponsoren jener Konferenz fungierten, die eine neue Ära der Antibiotikatherapie einleiten sollte und bei der Henry WELCH, als einer der Hauptredner auftrat. Doch er hatte noch mehr Funktionen. Nämlich in seinem Brotberuf war er nicht nur Angestellter der FDA, sondern hatte auch innerhalb dieser Behörde die Gründung der Antibiotika-Abteilung initiiert. 

Dass er als Mitarbeiter jener Stelle, die für die Zulassung von Medikamenten verantwortlich war, nämlich der FDA, gleichzeitig als Co-Herausgeber medizinischer Fachzeitschriften, die zum größten Teil von der Pharmaindustrie finanziert wurden tätig war, schien offensichtlich niemanden zu stören. In einer der Werbebroschüren die das Arzneimittel Sigmamycin bewarben, hieß es, es sei nicht nur hochwirksam, sondern auch klinisch geprüft. Auch befanden sich in der Broschüre Visitenkarten mit den Namen, Adressen und Sprechzeiten von acht Ärzten, die das Produkt offensichtlich befürworteten. Der Wissenschaftsredakteur John LEAR der für die Zeitschrift „Saturday Review“ tätig war, wurde in diesem Zusammenhang von einen Mediziner aus seinen Bekanntenkreis empört darauf hingewiesen, dass Werbung oft irreführend sei und unhaltbare Behauptungen darüber aufstelle, was Medikamente zu leisten imstande seien. Auch gab dieser Mediziner LEAR gegenüber an, dass trotz schriftlicher Kontaktaufnahme, von keinem der angeführten angeblichen Kollegen eine Rückmeldung kam. LEAR war neugierig geworden und schrieb ebenfalls an die in der Broschüre angeführten Ärzte. Auch seine Briefe kamen ungeöffnet zurück. 

Im Jänner 1959 veröffentlichte LEAR in der „Saturday Review“ die ersten Ergebnisse seiner Recherche unter dem Titel „Taking the Miracle Out of the Miracle Drugs“ (Die Entzauberung der Wundermittel). Hier vertrat er in einem kritischen Artikel die Meinung, dass im Gegensatz zur allgemeinen Euphorie, mit der man Antibiotika gemeinhin begegnete, diese Medikamente viel zu oft und meist ohne medizinischen Grund verordnet würden und dass die allgegenwärtige, raffinierte Werbung der Pharmaindustrie teilweise Schuld daran trage. Nach der Veröffentlichung seines Artikels wurde er mit Zuschriften überhäuft. Einige der Ärzte die ihm schrieben, schlugen vor, wenn er sich weiterhin mit der Frage beschäftige wolle, wie Mediziner durch wirtschaftliche Interessen korrumpiert werden, solle er sich näher mit dem Leiter der Abteilung für Antibiotika, in der FDA, einem Mann namens Harry WELCH befassen. Nachdem LEAR ein Interview mit WELCH vereinbart hatte, sprach er ihn auch auf seine erheblichen Einkünfte aus der Co-Herausgeberschaft zweier medizinischer Fachzeitungen an. Daraufhin beendete WELCH ungehalten das Interview, mit den Worten „Woher ich mein Einkommen beziehe geht nur mich etwas an“ und ließ nun im Gegensatz zum Gesprächsbeginn, jeden Anschein von Freundlichkeit fahren und komplimentierte den Journalisten aus seinem Büro (3).

| „Diese Pharmatypen zahlen für Lobbyisten, die die Stahljungs wie Popcornverkäufer aussehen lassen“|

Doch John LEAR ließ sich nicht so einfach vor die Tür setzen. Er hatte sich bereits vor dem Interview mit WELCH, mit den Mitarbeitern des demokratischen Senators Estes KEFAUVER, getroffen. Dieser war zu diesem Zeitpunkt Vorsitzender des einflussreichen Unterausschusses für Kartell- und Monopolrecht ein sogenannter „trustbuster“, ein Kartellzerschläger. KEFAUVER hatte zehn Jahre zuvor nationale Berühmtheit erlangt, als er einen so noch nie dagewesenen Untersuchungsausschuss zur Bekämpfung der italo-amerikanischen Mafia ins Leben rief. Der Senator erschien dreimal auf dem Cover des Nachrichtenmagazins „Time“ und kandidierte im Jahr 1952 sogar für das Amt des Präsidenten, verlor letztlich die Nominierung an einen demokratischen Parteifreund (3).

Als er gegen die Pharmaindustrie ermittelte schwärmten seine Mitarbeiter im ganzen Land aus und befragten etwa 300 Personen. Sie wurden hinter den Kulissen von John LEAR mit Tipps und wertvollen Kontakten versorgt. Durch seine Ermittlungen gegen die Mafia als auch gegen die Stahlindustrie war er es schon gewohnt, dass sich die Betroffenen von einer Phalanx von Anwälten, Politikern und Mittelsmännern abschirmen ließen. Doch KEFAUVER musste feststellen, dass die Führungskräfte der Pharmaindustrie diese Form des Kampfes zu einer Kunst erhoben hatten. „Diese Pharmatypen zahlen für Lobbyisten, die die Stahljungs wie Popcornverkäufer aussehen lassen“, befand einer seiner Mitarbeiter. KEFAUVER hatte erkannt, wie gut sich die Mafia darauf verstand die Regierung zu korrumpieren, die Sheriffs zu kaufen und mit so viel Geld um sich zu werfen, dass sie die öffentlichen Institutionen, die sie eigentlich kontrollieren sollen, für sich vereinnahmen konnte. Auch in dieser Hinsicht schien es in der Pharmaindustrie gewisse Parallelen zu geben (3).

Eine der Zeuginnen die vor den Untersuchungsausschuss geladen wurde, Barbara MOULTON, hatte fünf Jahre als Prüferin in der FDA gearbeitet, bevor sie aus Protest kündigte. Die Behörde habe bei ihrer Aufgabe, die Vermarktung und den Verkauf von verschreibungspflichtigen Medikamenten zu überwachen, völlig versagt, so MOULTON. Sie beschrieb ein Arbeitsumfeld in dem unablässig Druck vonseiten der Arzneimittelhersteller ausgeübt wurde. Anstatt die Pharmafirmen und ihre Produkte zu regulieren, habe sich die Aufsichtsbehörde dem privatwirtschaftlichen Sektor geradezu sklavisch unterworfen. Die Vorstellung dass die FDA die amerikanischen Verbraucher tatsächlich schütze, sei nichts weiter als ein Märchen zur Beruhigung der Öffentlichkeit.

Die Anhörungen sollten sich eigentlich auf die monopolistische Preisgestaltung in der Pharmaindustrie konzentrieren. Doch als KEFAUVER und seine Mitarbeiter begannen Zeugen aufzurufen und Fragen zu stellen, verlagerte sich der Schwerpunkt der Untersuchung auf das noch tiefgreifendere und umfassendere Problem betrügerischer Strategien bei der Vermarktung von Medikamenten. Während über Monate hinweg die Anhörungen stattfanden geriet auch Arthur SACKLER ins Blickfeld des Untersuchungsausschusses. Er war zwar nicht direkt betroffen, aber William Douglas MacAdams war seine Agentur, PFIZER sein Kunde und Sigmamycin seine Kampagne. Die einzige andere Gemeinsamkeit zu diesem Zeitpunkt war der ausgebildete Psychiater Fèlix MARTÌ-IBÀNEZ der WELCH auch die Co-Herausgeberschaft der medizinischen Fachzeitschriften Antibiotics and Chemotherapy und Antibiotic Medicine and Clinical Therapy angetragen hatte und der ein enger Freund von Arthur war. Doch für Harry WELCH sah es düster aus. Je länger der Ausschuss ermittelte, umso mehr verstörende Unregelmäßigkeiten kamen ans Tageslicht – und jedes Mal stand Harry WELCH im Mittelpunkt.

Als die Mitarbeiter von Senator Estes KEFAUVER unter Androhung einer Erzwingungsstrafe Bankunterlagen als Beweismaterial anforderten, machten sie eine verblüffende Entdeckung. Im Gegensatz zu seiner Behauptung, dass er für die Herausgabe der zwei medizinischen Fachzeitschriften lediglich ein Honorar erhalte, stellte sich heraus, dass er 7,5 Prozent aller Werbeeinnahmen die MD Publications (Verlag) erwirtschaftete, sowie 50 Prozent der Einnahmen die durch die Nachdrucke von Artikeln erzielt wurden, die in den beiden von ihm herausgegebenen Fachzeitschriften erschienen waren, bekam. Bei seinem behördlichen Arbeitgeber der FDA verdiente er 17.500 Dollar pro Jahr, ein Gehalt, das seiner leitenden Stellung entsprach. In weiterer Folge fanden die Ermittler heraus, dass WELCH zwischen 1953 und 1960 mit seinen Verlagsgeschäften 287.142 Dollar verdient hatte. Das war ein Betrag der auf den Monat umgerechnet, fast dem Zweieinhalbfachen seines normalen Monatssalärs entsprach. Als die Zahlen schließlich an die Öffentlichkeit gelangten, fiel WELCH bei seinem behördlichen Arbeitgeber in Ungnade und trat von seinem Amt zurück. WELCH beteuerte immer wieder seine Unschuld und gab der Politik die Schuld daran, dass er seinen Job verloren hatte. Aber er entging einer strafrechtlichen Verfolgung, behielt seine volle Pension und zog sich nach Florida zurück (3).

Kurz nach der Markteinführung von Librium brachte der Pharmakonzern ROCHE ein weiteres Beruhigungsmittel auf den Markt. Dieses neue Medikament sollte unter dem Markennamen Valium weltweite Bekanntheit erlangen. Doch es gab ein Problem, beides waren Produkte mit ähnlicher Wirkung. Aus Sicht des Unternehmens bestand die Gefahr, dass ein Beruhigungsmittel auf Kosten des anderen Produkts den Marktanteil vermindern könnte. Die Lösung lag, wie schon zuvor bei der erfolgreichen Vermarktung von Librium, in der richtigen Marketing-Strategie. Mit anderen Worten es war eine Aufgabe für Arthur SACKLER, dem kreativen Kopf der Werbeagentur „William Douglas McAdam“. Aufgrund des Erfolges von Librium wurde ROCHE, Arthurs wichtigster Kunde. Außerdem machten ihn sein abgeschlossenes Medizinstudium, die praktische Erfahrung in der Behandlung von Patienten, in Verbindung mit seiner Kreativität beim Schreiben, zum idealen Werbetexter für medizinische Produkte. Der Trick bestand darin, diese Beruhigungsmittel mit den unterschiedlichen Markennamen, auch gegen unterschiedliche, genau abgegrenzte Beschwerden zu verschreiben. Während Librium als Heilmittel gegen „Angst“ verschrieben wurde, war Valium das Mittel der Wahl bei „Nervosität“. Valium war das erste 100-Millionen-Dollar-Medikament der Geschichte, und es machte ROCHE nicht nur zum größten Pharmahersteller der Welt, sondern auch zu einem der profitabelsten Unternehmen überhaupt („Imperium der Schmerzen“ – S 78-S 80) (3).

Hier wurde erstmals in der Geschichte der Medizin zielgerichtet und organisiert, durch den Einsatz industrieller Medikamentenproduktion, in Verbindung mit aggressiven Marketingmethoden, direkter Kontaktaufnahme von ausgewählten Ärzten, im großen Stil, ein rein nach Umsätzen orientiertes Geschäftsmodell im Bereich des Gesundheitswesens entwickelt. Doch für Arthur SACKLER sollte dies alles nur ein Vorspiel, für die Vermarktung der Produkte der Firma „PURDUE PHARMA“, sein die er gemeinsam mit seinen beiden Brüdern Raymond und Mortimer besaß. Sie hatten sich in den ersten Jahren auf unterschiedliche Abführprodukte spezialisiert. Bis Ende der 70er-Jahre Napp-Laboratories (die Entwicklungsabteilung von PURDUE) ein komplett neues, innovatives Produkt, ein Morphinpräparat, in Form einer Tablette entwickelte (3).

Dieses Produkt wurde unter den Markennamen MS Contin zum Verkauf, bzw. Verschreibung angeboten. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde Morphin hauptsächlich intravenös verabreicht, sodass Patienten die Krebs im Endstadium ertragen mussten, oder an anderen starken Schmerzen litten, kaum eine andere Wahl hatten, als sich in ein Krankenhaus zu begeben, um ihre Schmerzen erfolgreich behandeln zu können. Die neu entwickelte Tablette MS Contin, sorgte dafür, dass aufgrund einer speziellen Tablettenbeschichtung das Morphin nur langsam und kontinuierlich in den Blutkreislauf abgegeben wurde. Das neue Produkt kam in Großbritannien im Jahr 1980 auf den Markt und wurde ein großer Erfolg.

| Je höher der Umsatz, desto höher die Provision. | 

Die SACKLERS waren stolz auf diese neue und innovative Entwicklung. Sie wurde von einigen Ärzten zum damaligen Zeitpunkt als der größte Entwicklungssprung im Bereich der medikamentösen Schmerztherapie, seit der Entdeckung des Morphins bejubelt. Doch als man dieses Medikament für den US-Markt zugänglich machen wollte, gab es gerade aufgrund dieser neuen und innovativen Entwicklung ein Problem. Dieses bestand darin, dass die Vorschriften der Arzneimittelbehörde FDA für jede Neueinführung eines Medikamentes ein aufwändiges Zulassungsverfahren vorsah. Auch war zu diesem Zeitpunkt bereits eine neue Verordnung in Arbeit, die es auch verbieten sollte Varianten bestehender Medikamente ohne Zulassungsverfahren auf den Markt zu bringen. Die SACKLERS beschlossen dieses Procedere zu umgehen und haben MS Contin, ohne die zuständige Aufsichtsbehörde, die FDA, zu informieren, oder gar um Erlaubnis zu bitten auf den Markt gebracht. Wie bei jeder Markteinführung eines neuen Medikamentes wurde ein großer Markeinführungsevent mit einem aufpeitschenden und motivierenden Redner ausgerichtet, der die Vertriebsvertreter entsprechend informieren und motivieren sollte. Denn je höher der Umsatz, desto höher die Provision. Entsprechend motiviert gingen die Vertreter an die Arbeit und priesen bei Ärzten im ganzen Land MS Contin als fortschrittliches neues Mittel gegen Tumorschmerzen an, obwohl noch gar keine Zulassung durch die FDA vorlag (3).

MS Contin war bereits drei Monate auf dem Markt, als ein Schreiben der FDA einging, in dem dargelegt wurde, dass das Unternehmen das Produkt nicht vermarkten durfte, ohne einen Antrag auf Neuzulassung zu stellen. Hier kam wieder der finanzielle Background von PURDUE ins Spiel, die mit einer Armee von Anwälten nicht nur bei den zuständigen Behörden Druck machte, sondern sich in weiterer Folge direkt an das „Weiße Haus“, wandte, in dem zum betreffenden Zeitpunkt Ronald Reagan residierte. Aufgrund der Tatsache, dass bereits Fakten geschaffen wurden und viele Krebspatienten bereits auf eine Therapie mit MS Contin eingestellt waren, war der damalige Verantwortliche der FDA, Frank YOUNG, in Sorge, dass es für die Patienten schädlich sein könnte, ihnen die Therapie von heute auf morgen zu verwehren. Schlussendlich ging diese Strategie mit den entsprechenden Interventionen auf und PURDUE bekam von der FDA die Erlaubnis ihr Produkt weiter zu verkaufen, wenn der Zulassungsantrag nachgereicht würde.

Das Medikament erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 170 Millionen Dollar und stellte damit alle Produkte in den Schatten, die PURDUE jemals zuvor produziert und vertrieben hatte (3).

Da das Exklusivrecht für die Vermarktung eines neuen Produktes nach einer gewissen Zeit abläuft und damit die großen Gewinne schwanden, gab es natürlich immer einen gewissen Druck wieder ein neues Medikament zu entwickeln. Dies erforderte jedoch oft viel Zeit und hochkarätige Forschungsarbeit, wobei beide Faktoren wiederrum mit hohe Kosten verbunden waren. Daher wollte die Familie SACKLER das retardierende System (aufgrund der speziellen Tablettenbeschichtung, verzögerte Abgabe der Inhaltsstoffe) welches bei MS Contin so erfolgreich war, für andere Opioide nutzen und richtete die Firmenstrategie auf eine allfällige Neuentwicklung aus (3).

Im Jahr 1993 war es soweit, PURDUE PHARMA hatte ein neues Produkt entwickelt und zwar ein Schmerzmittel, ein Opioid, dass man unter den Markennamen „OxyContin“ vermarkten wollte. Um den Umsatz nachhaltig zu steigern, auch im Vergleich zu MS Contin, war die Firmenstrategie darauf ausgerichtet, ihr neues Produkt nicht nur für die Schmerzbehandlung von Krebspatienten zu bewerben, sondern es breiter aufzustellen. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht absehbar, dass diese Neuentwicklung, die wohl größte Opioidkrise aller Zeiten, mit all ihren verheerenden Folgen, weltweit auslösen sollte (3).

Um OxyContin, sozusagen als Allround-Mittel gegen Schmerzen aller Art zu vermarkten, sei es zwingend erforderlich für Forschungsergebnisse zu sorgen, die eine solche Marktpositionierung stützen. So das Statement des langjährigen Marketingchefs der Familie SACKLER, Michael FRIEDMANN. Da aber Oxycodon (Hauptinhaltsstoff von OxyContin) doppelt so potent wie Morphin war, wäre OxyContin ein viel stärkeres Medikament als MS Contin. Und amerikanische Ärzte waren sehr vorsichtig, bei der Verabreichung starker Opioide, weil es damals schon große Bedenken bezüglich der Suchtgefahr gab. Wenn OxyContin wie geplant, ein großer kommerzieller Erfolg werden sollte, mussten die SACKLERS mit ihrem Unternehmen PURDUE dieser Wahrnehmung etwas entgegensetzen (3).

| Heroin wurde in einer internationalen Werbekampagne als ein oral einzunehmendes Schmerz- und Hustenmittel vermarktet. |

Wobei es auch nicht wirklich etwas Neues war, falsche Erwartungen zu wecken und Medikamente, die sich später sogar als extrem gesundheitsgefährlich erwiesen, in der Öffentlichkeit als Wundermittel anzupreisen. Ende des 19. Jahrhunderts, genau im Jahr 1898 hat der noch heute aktive deutsche Pharmakonzern „BAYER“, der im Jahr 1881 von einem Familienunternehmen zu einer Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, eine der gefährlichsten Drogen überhaupt entwickelt und ließ sich dafür den Markennamen „Heroin“, patentrechtlich schützen. Heroin wurde in einer internationalen Werbekampagne als ein oral einzunehmendes Schmerz- und Hustenmittel vermarktet. Heroin wurde von Ärzten bei ca. 40 verschiedenen Indikationen wie z.B., Bluthochdruck, Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen, zur Geburts- und Narkoseeinleitung, sowie als nicht süchtig machendes Medikament gegen Entzugssymtome von Morphin und Opium, verschrieben. Schon im Jahr 1904 wurde erkannt, dass Heroin noch stärker und schneller abhängig macht, als Morphin. Es sollte allerdings bis zum Jahr 1931 dauern, dass BAYER aufgrund des politischen Druckes Produktion und Vertrieb von Heroin einstellte und damit aus seiner Produktpalette entfernte. Ab diesem Zeitpunkt bis zum heutigen Tag übernahm die „Organisierte Kriminalität“ die Rolle des Pharmakonzerns BAYER und baute mit dem Heroinhandel wohl einen der erfolgreichsten illegalen Märkte weltweit auf. Offiziell verboten wurde Heroin in Deutschland, erst im Jahr 1971 (4, 5).

Doch zurück, zum neuen aktuellen Wundermittel gegen fast alle Beschwerden, zu OxyContin. Es sollte sich für die SACKLERS als äußerst hilfreich erweisen, dass parallel zur Entwicklung von OxyContin innerhalb der Ärzteschaft ein grundlegendes Umdenken darüber in Gange war, wie Schmerzen zu behandeln seien. Ein Star der neuen Bewegung war der Neurologe und Neurowissenschaftler Russel PORTENOY, der an das „Beth Israel Medical Center“ in New York berufen wurde, um eine neue Abteilung für Schmerz- und Palliativmedizin aufzubauen. 

Er schrieb mit einer Kollegin einen vielbeachteten Artikel, dass eine dauerhafte Behandlung mit Opioiden bei Schmerzpatienten möglich sei, ohne dass es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen inclusive einer Suchtgefahr kommen könnte. Doch die Grundlage dieses Artikels war keine methodische, unter wissenschaftlichen Kriterien vorgenommene Studie, sondern es handelte sich eher um eine Ansammlung von anekdotischen Belegen. PORTENOY und seine Mitstreiter aus der Ärzteschaft propagierten öffentlich die Vorteile einer Einnahme von Opioiden, ohne allfällige Gesundheitsrisiken zu thematisieren, bzw. diese damit abzutun, dass nur wenige Patienten eine Abhängigkeit entwickelten. Nur seien diese Menschen daran selber schuld, sie hätten einfach eine „suchtanfällige“ Persönlichkeit und diese habe mit eventuellen suchterzeugenden Eigenschaften des Arzneimittels nichts zu tun. Doch Richard SACKLER das nun hauptverantwortliche Familienmitglied für die Unternehmensführung verfolgte dieses ärztliche Engagement für eine positive Bewertung von Opioiden bei der Behandlung von Patienten sehr genau (3).

In weiterer Folge wurde auch in einer Lokalzeitung (Hartford Courant – Connecticut/USA) ausführlich auf die medizinische Kompetenz und die Produktpalette des Unternehmens eingegangen. Denn für PURDUE war es sehr wichtig ein entsprechend positiv gestimmtes Umfeld zu haben, um für ihr neues Produkt OxyContin eine erfolgreiche Zulassung durch die FDA zu erreichen. Der Mann dessen Meinung den Ausschlag für ein Milliardengeschäft geben würde war Curtis WRIGHT der in der FDA für Schmerzmittel zuständig war und als medizinischer Gutachter, sowie als Leiter des Zulassungsverfahrens für OxyContin verantwortlich sein würde. Wie bei allen starken Opioiden stand auch bei OxyContin die Gefahr des Suchtpotentials im Raum. PURDUE argumentierte mit ihrem spezifischen Contin-System (langsame Abgabe der Wirkstoffe), sodass es dabei im Gegensatz zu einer abrupten und sofortigen Wirkstoffabgabe nicht zu einem Szenario von Rauscherleben und Entzugserscheinungen kommen könne. Aufgrund dieser einzigartigen Eigenschaften des Medikamentes, sei dieses sicherer als andere Opioide auf dem Markt. Die ursprünglich vorgesehene Indikation war die Behandlung von chronischen Tumorschmerzen, so der Chemiker Larry WILSON der im firmeneigenen Forschungszentrum in Yonkers an der Entwicklung von OxyContin beteiligt gewesen war. Doch so führte er weiter aus, sobald ein Unternehmen die Zulassung für ein Medikament erhalten hat, können die Ärzte es nach Belieben verschreiben. Damit OxyContin zugelassen werden konnte, musste die Behörde den Beipackzettel mit der Produktinformation absegnen. Mehr als dreißig Mal wurde der Text abgeändert, die Experten von PURDUE feilschten mit der Behörde um jedes Wort (3).

Unter normalen Umständen werden die Interaktionen zwischen Mitarbeitern der FDA und den Unternehmen deren Arzneimittel diese zu bewerten haben, aus Gründen der Transparenz und zum Schutz vor unzulässiger Einflussnahme und Korruption streng kontrolliert. Diese institutionelle Vorsichtsmaßnahme war infolge des Skandals um Harry WELCH ergriffen worden, der sich in den 50er-Jahren von den SACKLERS und Félix MARTÍ-IBÁNEZ hatte korrumpieren lassen (siehe oben). Doch im Jahr 1992 kam es im Rahmen einer medizinischen Fachtagung zu einer zufälligen Begegnung zwischen Robert REDER einem der Verantwortlichen von PURDUE PHARMA beim Zulassungsverfahren, um das Medikament OxyContin und dem Hauptverantwortlichen der Zulassungsbehörde FDA, Curtis WRIGHT. WRIGHT zeigte sich mit weiteren informellen Treffen einverstanden und bat die PURDUE-Mitarbeiter darum, ihm bestimmte Materialen an sein heimisches Büro zu schicken und nicht an die Behörde. Laut einem der Bundesstaatsanwaltschaft vorliegenden vertraulichen Memo, reiste eine Delegation von PURDUE-Mitarbeitern nach Maryland und mietete dort ein Zimmer in der Nähe von WRIGHTS Büro. Die Angestellten von PURDUE assistierten WRIGHT dabei, die zur ihrem eigenen Medikament durchgeführten klinischen Studienberichte samt den darin enthaltenen Bewertungen über dessen Wirksamkeit und Sicherheit durchzusehen und die Ergebnisse seiner Bewertung/Beurteilung schriftlich niederzulegen – ein höchst ungewöhnliches Vorgehen.

WRIGHT schien seine Rolle als unparteiischer Vertreter einer Bundesbehörde aufgegeben zu haben und zu einem behördeninternen Fürsprecher von PURDUE geworden zu sein. Der Text der Packungsbeilage durchlief zahllose Entwürfe und Überarbeitungen bis sich irgendwann eine neue Formulierung eingeschlichen hatte – „Es wird angenommen, dass die verzögerte Aufnahme, die von den OxyContin-Tabletten gewährleistet wird, die Missbrauchswahrscheinlichkeit verringert“ – . Diese dubiose Aussage, die auch bei einer Kollegin von WRIGHT Skepsis auslöste, blieb bestehen und so wurde das Medikament OxyContin von der FDA, am 28. Dezember 1995, offiziell zugelassen. Der verantwortliche Firmenleiter Richard SACKLER lobte auch die herausragende Teamarbeit zwischen PURDUE PHARMA und der FDA (3).

Curtis WRIGHT hingegen, der Verantwortliche auf Behördenseite für das Zulassungsverfahren von OxyContin, hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt die Bundesbehörde zu verlassen, wechselte zu einem kleinen Pharmaunternehmen in Pennsylvania. Doch dort hielt es ihn nur kurze Zeit. Kaum ein Jahr später trat er eine Stelle bei PURDUE PHARMA in Nordwalk/Connecticut an, dem neuen Hauptsitz der Firma. Dieser Wechsel brachte ihm bereits im ersten Jahr ein Einkommen von knapp 400.000 Dollar ein.

Bei einem späteren Gerichtsverfahren bestritt er, dass es im Vorfeld eine Vereinbarung, bzgl. einer Anstellung gegeben hätte und behauptete ein Headhunter hätte ihn angesprochen. Weiters hat seine Anstellung nichts mit irgendeinem Gefallen für die Firma zu tun gehabt, sondern weil er „ein außerordentlich fairer und leistungsfähiger FDA-Prüfer“ gewesen sei, hätte PURDUE PHARMA ihn angestellt. Richard SACKLER wiederrum sagte unter Eid aus, dass sich WRIGHT eigenständig an das Unternehmen gewandt habe, um die Möglichkeit einer Anstellung zu eruieren. Er habe sich daraufhin mit seinen Kollegen besprochen die „darin übereinstimmten, dass wir keine Personen einstellen sollten, die eines unserer Medikamente zugelassen hatten“. WRIGHT sei stattdessen zu einem anderen Unternehmen gegangen führte SACKLER weiter aus. Dieses eine Jahr genügte offenbar, um Richard SACKLERS Sorge zu zerstreuen, dass eine Anstellung WRIGHTS nach einem Interessenkonflikt aussehen könnte (3).

OxyContin schien ein bahnbrechendes Produkt zu sein und die entsprechende Verkaufsoffensive wurde ein Riesenprojekt. Für Richard SACKLER war die wertvollste Ressource bei PURDUE PHARMA nicht das medizinische Personal, nicht die Chemiker und nicht einmal der SACKLER Brain Trust, sondern allein das Vertriebspersonal. Dieses Vertriebspersonal wurde personell aufgestockt und perfekt vorbereitet: Von Ausbildern gedrillt, in Gesprächstaktik geschult und mit seriös aussehender medizinischer Fachliteratur bewaffnet, in der die revolutionären Eigenschaften von OxyContin gepriesen wurden. Wenn sie Ärzte bedrängten mehr OxyContin zu verschreiben verwiesen sie auf eine angebliche Studie die im renommierten „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht worden sei. Hier wäre angeblich in einer mehrjährigen Untersuchung an mehr als 11.000 Patienten die Opioide einnahmen festgestellt worden, dass nur vier Fälle einer nachgewiesenen Abhängigkeit dokumentiert wurden. Doch diese angebliche Studie war in Wirklichkeit nur ein Leserbrief zweier Ärzte des Boston University Medical Center, die auf die Beobachtung einer Gruppe von Patienten, während ihrer kurzen Krankenhausaufenthalte beruhte. Einer dieser Autoren gab viel später an, dass er völlig darüber erstaunt war, in welchen Ausmaß PURDUE und andere Unternehmen, diesen völlig unbedeutenden akademischen Beitrag benutzt hatten, um damit die massenhafte Vermarktung starker Opioide zu rechtfertigen. Doch für das Vertriebspersonal waren solche mutmaßlichen wissenschaftlichen Beiträge ein wichtiges Verkaufsargument, welches die einseitige Anpreisung ihrer Produkte wesentlich unterstützte (3).

Doch der Aufwand mit den Schulungen und dem Ausbau des Vertriebspersonals, sowie die aggressiven Werbekampagnen sollte sich lohnen. Vier Jahre nach der Lancierung in Wigwam/El Paso County, Colorado, erreichte OxyContin den Umsatz von einer Milliarde Dollar und übertraf damit das Blockbuster-Medikament der damaligen Zeit schlechthin: Viagra. Die durchschnittlichen Jahresprämien für Vertriebsmitarbeiter beliefen sich nun fast auf eine Viertelmillion Dollar, Spitzenmitarbeiter verdienten deutlich mehr (3).

Der bei der „New York Times“ beschäftigte Investigativjournalist Barry MEIER, hatte früher viel über Umweltkatastrophen und Verbraucherskandale berichtet. Zuletzt war er Ende der 1990er-Jahre, mit der Berichterstattung über die Klagen gegen die gesundheitsschädlichen Folgen des Rauchens beauftragt. Die Unternehmen einigten sich 1998 gegen die klagendenden Staaten auf eine gigantische Vergleichszahlung von 206 Milliarden Dollar. Als der Tabakprozess hinter ihm lag, bekam MEIER von einem Redakteur der mit einen Informanten aus dem Mittleren Westen telefoniert hatte, einen Hinweis, dass dort eine „heiße neue Droge“ auf der Straße unterwegs war. Es war die beliebteste Droge überhaupt und das Verrückte daran war, dass es sich um ein verschreibungspflichtiges Medikament mit dem Namen „OxyContin“ handelt.

Schon bald wurde MEIER klar, dass sehr viele Menschen OxyContin zu missbrauchen schienen. Am 09. Februar 2001 veröffentlichen MEIER und sein Kollege Francis X. CLINES in der „New York Times“, eine Titelgeschichte, mit dem Titel „Neue Gefahren durch Missbrauch von Krebs-Schmerzmittel“. Es wurde ein beunruhigendes Bild gezeichnet: „In Dutzenden von ländlichen Gebieten in den östlichen Bundesstaaten kämpfen zunehmend besorgte Polizeikräfte gegen eine wachsende Welle von Missbrauch eines starken Schmerzmedikaments, das normalerweise an Krebspatienten im Endstadium und andere Menschen mit starken Schmerzen verschrieben wird.“(„Imperium der Schmerzen – S 282)(3). OxyContin war also nicht nur auf dem legalen Markt ein Riesenhit, sondern auch auf dem Schwarzmarkt. Sie ermittelten Fälle von Missbrauch, Überdosierungen und illegalen Handel mit OxyContin in Maine, Kentucky, Ohio, Pennsylvania, Virginia, West-Virginia und Maryland (3).

Mit anderen Worten: „Ein Rezept für die Sucht.“ |

Im Februar 2000 verschickte Jay McCLOSKY, der oberste Bundesstaatsanwalt von Maine, ein Schreiben an Tausende von Ärzten im ganzen Bundesstaat in dem er von den zunehmend Gefahren des Missbrauchs und der „Zweckentfremdung in andere Kanäle“ von OxyContin warnte. Hier schlug ein hoher Bundesbeamter Alarm – und es ging um ein Medikament mit inzwischen einer Milliarde Dollar Umsatz im Jahr. In der Firmenleitung von PURDUE wurde entschieden, einfach zu behaupten, dass sie erst durch den Brief des Bundesstaatsanwalts von den Missbrauchsproblemen durch OxyContin erfahren hätten. Doch das war gelogen, PURDUE erhielt seit 1997, also kurz nach der Markteinführung, Aufzeichnungen über den Missbrauch vom eigenen Vertriebspersonal, dass in Schmerzkliniken, Hausarztpraxen, Apotheken und Krankenhäusern, im ganzen Land unterwegs war. Ein Grund für die verbreitete Abhängigkeit war die Falschangabe von PURDUE PHARMA, dass die Wirkung zwölf Stunden lang anhielt. Doch eine Pille deren Wirkung nur acht Stunden anhielt, nach einem 12-Stunden-Schema zu verschreiben, ist das perfekte Rezept für Entzugserscheinungen. Es bewirkt genau jene Art von „Höhen- und Tiefen- Phänomen“ von dem die PURDUE-Vertreter behaupteten, dass es mit OxyContin vermieden werden könnte.

Mit anderen Worten: ein Rezept für die Sucht. Vollständigkeitshalber wäre noch zu erwähnen, dass eben jener oberste Bundesstaatsanwalt Jay McCLOSKY , der in einem Schreiben an Tausende Ärzte vor den Gefahren und dem Suchpotential des Schmerzmittels OxyContin gewarnt hatte, einige Jahre später einen gutdotierten Job bei jenem Unternehmen, PURDUE PHARMA, annahm, dass dieses gefährliche süchtig machende Medikament im großen Stil herstellte und vertrieb. Nicht nur das er die Seiten gewechselt hatte, kritisierte er auch noch seine ehemaligen Kollegen aus der Strafverfolgungsbehörde für ihre amtliche Tätigkeit („Imperium der Schmerzen“ S 357) (3).

John BROWNSLEE wurde im Jahr 2001 von George W. BUSH zum US-Staatsanwalt für den Western District of Virginia ernannt. Als er die Stelle antrat, war der ganze Staat von OxyContin überschwemmt. Alle paar Wochen wurde von den Staatsanwälten Anklage gegen Ärzte, Dealer, Apotheker und Diebe die Apotheken plünderten, erhoben. Nach jahrelangen Erhebungen, Durchforstung von Millionen Seiten an Geschäftsunterlagen und E-Mail-Verkehr und der Befragung von 300 Zeugen, erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen PURDUE PHARMA. Im auf den 28. September 2006 datierten „Prosecution Memo“ (Resümee der Anklage) wurde auf mehr als 100 Seiten ein erschütterndes Panorama unternehmerischer Rechtsverstöße aufgelistet. Unter anderem hieß es dort „Die Verschwörer schulten das Verkaufspersonal von PURDUE und versorgten es mit Schulungs- und Marketingmaterial“, um betrügerische Behauptungen zu verbreiten. Auch wurde aufgelistet, dass Führungskräfte von PURDUE vor dem Kongress „vorsätzlich falsch ausgesagt“, hätten. BROWNSLEE wollte drei Führungskräfte wegen mehrerer Straftaten anzeigen, darunter Fehlinformation (ein Betrugsdelikt, bei dem es um die falsche Etikettierung pharmazeutischer Produkte geht), Postbetrug, Telekommunikationsbetrug und Geldwäsche. Bei einer Prüfung durch das Justizministerium in Washington, stellte der zuständige Jurist fest, dass „der Missbrauch von OxyContin das Leben von Millionen Amerikanerinnen und Amerikanern erheblich beeinträchtigt hat“.

Der im Ministerium mit dem Fall betraute Jurist, Kirk OGROSKY empfahl seinen Kollegen gegen die leitenden Angestellten und das Unternehmen mehrere Strafanzeigen zu stellen. Doch es sollte anders kommen. Eines Tages im Oktober 2006 erhielt John BROWNSLEE einen Anruf der Generalstaatsanwaltschaft aus Washington. Es sei ein Treffen mit dem Verteidigerteam anberaumt worden. Nach dem Treffen wurde BROWSNLEE mitgeteilt, dass das Ministerium trotz erdrückender Beweise die Anklage nicht unterstützen werde. Jahre später konnte sich keiner der hochrangigen Beamten des Justizministeriums daran erinnern, wer für die entsprechende Weisung zur Einstellung der Anklage verantwortlich war. Es war ein „von PURDUE gekauftes politisches Ergebnis“ sagte ein ehemaliger Ministerialbeamter, der an dem Fall beteiligt war. BROWNSLEE gab nicht auf, er wollte zumindest ein Schuldeingeständnis des Unternehmens und der Manager, ansonsten müssten sie sich einer Strafanzeige stellen. Trotz Intervention durch das US-Justizministerium, welches ihm von diesem Ultimatum abbringen wollte, berief er sich auf seine Befugnis, als US-Staatsanwalt Anklage zu erheben. Spät am Abend der von ihm gestellten Frist erhielt er die Nachricht, dass PURDUE und die drei Manager das Geständnis unterschreiben würden. Nach dem Schuldeingeständnis von 2007 beauftragten die SACKLERS die weltbekannt Unternehmensberatung „McKinsey“, mit der Frage wie sich der Markt von OxyContin noch vergrößern ließe. Ein Team von McKinsey-Beratern quartierte sich in der Firmenzentrale von PURDUE PHARMA ein und arbeitete diverse Marketingempfehlungen aus, die der Umsatzsteigerung dienen sollten („Imperium der Schmerzen“ S 380) (3).

Doch seine Weigerung auf die politische Intervention einzugehen, sollte dem unbestechlichen US-Staatsanwalt John BROWNSLEE nicht vergessen werden. Michael ELSTON jener hochrangige Justizbeamte der hier im Interesse des Unternehmens PURDUE PHARMA, BROWNSLEE von der Forderung nach einem Schuldeingeständnis abhalten wollte, erstellte eine Liste von US-Staatsanwälten die von der BUSH-Regierung aus politischen Gründen entlassen werden sollten. Da US-Bundesstaatsanwälte per Definition unparteiisch sein sollten, war das ein höchst ungewöhnlicher Vorgang, der in Washington für Aufruhr sorgte, eine Untersuchung des Kongresses auslöste und ELSTON schließlich seinen Job kostete. Diesen US-Staatsanwälten wurde mangelnde politische Loyalität vorgeworfen und BROWNSLEE wurde ebenfalls auf diese Liste gesetzt. Doch der Skandal kam ans Tageslicht, bevor BROWNSLEE tatsächlich entlassen werden konnte. Er sagte später aus, dass er sich sicher war, dass sein Name auf dieser Liste gelandet war, weil er sich geweigert hatte, das Verfahren gegen PURDUE PHARMA abzubrechen („Imperium der Schmerzen“ S 352) (3).

Der wegen der Opioid-Krise mit tausenden Klagen konfrontierte PURDUE-Konzern hatte 2019 Insolvenz angemeldet. Danach handelte das Unternehmen einen Plan aus, der seine Auflösung in den USA bis zum Jahr 2024 und eine neue Unternehmensgründung vorsieht. Die SACKLER- Familie sagte fast sechs Milliarden Dollar (5,6 Mrd. Euro) über einen Zeitraum von 18 Jahren für die Entschädigung von Opfern und Angehörigen zu und bekam dafür den Schutz vor Zivilklagen zugesagt. Doch in einer aktuellen Entscheidung (Juni 2024) hat der „Supreme Court“ (Oberste Gericht der USA) diesen Insolvenzplan verworfen. Er begründete dies damit, dass der in diesem Plan vorgesehene Schutz der Unternehmerfamilie SACKLER vor künftigen Zivilklagen von Opioidopfern und deren Angehörige unangemessen ist (6).

Auch die international tätige Beratungsfirma „McKinsey“ ging aufgrund ihrer mehr als 10jährigen Tätigkeit für PURDUE PHARMA in ihrer Rolle als Initiator und Berater aggressiver Werbemethoden bei der Vermarktung eines stark sucherzeugenden Schmerzmittels einen außergerichtlichen Vergleich ein. Im Februar 2021 gab das Unternehmen McKinsey bekannt, dass es wegen seiner Rolle in der Opioidkrise 573 Millionen Dollar zahlt. Es war das erste Mal, dass das Unternehmen eine so hohe Summe zahlen musste. Die Generalstaatsanwältin von New York, Letitia JAMES, begrüßte die Einigung, verurteilte aber erneut das Verhalten der Beratung: „McKinseys zynische und kalkulierte Marketingtaktiken haben geholfen die Opioidkrise zu befeuern“, sagte JAMES. Das Unternehmen habe PURDUE geraten auf jene Ärzte abzuzielen, bei denen sie wussten, dass sie die Opioide zu stark verschreiben würden. „Auch wenn kein Geld der Welt das Leiden der Hunderttausenden Toten, der Millionen Abhängigen und der unzähligen durch Opioide zerrissenen Familien heilen kann, können wir sicherstellen, dass die Verantwortlichen der Krise helfen, für die Prävention, Aufklärung und Behandlung zu zahlen“, erklärte JAMES. Im Februar 2023 wurde durch Gerichtsdokumente bekannt, dass das Beratungsunternehmen McKinsey eine weitere Zahlung von 230 Millionen Dollar geleistet hat, um Zivilklagen abzuwenden (7,8).

Der größte Teil der im Artikel angeführten Daten, Personen und Geschehnisse entstammen dem absolut empfehlenswerten Bestseller „Imperium der Schmerzen – Wie eine Familiendynastie die weltweite Opioidkrise auslöste“(3), des US-amerikanischen Investigativjournalisten Patrick RADDEN-KEEFE, der für das renommierte US-Magazin „The New Yorker“, tätig ist. Da in diesem Rahmen nur ein Bruchteil der im Buch enthaltenen akribisch belegten Geschehnisse und Entwicklungen, einerseits der Aufstieg einer Familiendynastie über mehrere Generationen, anderseits die Innenstruktur eine Pharmaunternehmens, dass teilweise für die gesamte Branche neue wegweisende bis heute gültige Geschäftsstrategien entwickelte, abgebildet werden kann, bleibt nur der nachdrückliche Hinweis für alle Interessierte, diese True Story in der vollständigen Version zu lesen (siehe Buchtitel).

Aufgrund der bisher angeführten und mehrfach belegten Tatsachen kann man wie folgt resümieren: Es kristallisierte sich in der Pharmabranche eine durchaus einheitliche Geschäftsstrategie heraus, der man wie einem roten Faden folgen kann. Am Anfang steht immer die Entwicklung eines Medikamentes, für die oftmals ein kostenintensiver Forschungs- und Zeitaufwand erforderlich ist. Dann wird versucht, eine möglichst breite Palette an Anwendungsmöglichkeiten zu kreieren. In weiterer Folge werden entsprechende wissenschaftliche Studien initiiert, welche die firmeneigenen Aussagen über die Wirkungen unterstützen sollen. Dann werden in diversen medizinischen Fachzeitschriften positive Artikel über die aktuelle Neuentwicklung lanciert, bzw. initiiert. Wenn der wissenschaftliche Hintergrund sozusagen geschaffen wurde, beginnt die Werbekampagne in den allgemeinen Medien. Ärzte, Apotheken, Kliniken, Krankenversicherungen und sonstige Dienstleister im Gesundheitsbereich werden mit Werbeprospekten, Vertreterbesuchen und Versprechungen über das neueste „Wundermittel“ überschwemmt. Am Ende stehe der überforderte Konsument/Patient/Verbraucher, der dann für Leiden die er selber noch gar nicht erkannt hat, die aktuelle Neuentwicklung konsumieren soll. Wenn dann der Patentschutz abgelaufen ist, wiederholt sich das ganze Spiel mit einem neuen Medikament, einem neuen Namen und gleicher, bzw. ähnlicher Wirkung.

Wenn dann noch Argumente wie, „wissenschaftlich belegt“, „klinisch getestet“ usw., kommen, dann sollte der kritische Verbraucher misstrauisch werden. Denn schließlich hatte man ja auch gefährliche Drogen wie Heroin, Amphetamine, OxyContin usw., jeweils mehrere Jahrzehnte mit diesen Attributen angepriesen, verkauft und verschrieben. Keine Mehrheit von Ärzten, auch nicht der Großteil der Wissenschaftler oder sonstige Experten haben in diesen Zeitraum lautstark und medial ihre Stimme erhoben.

Doch das größte Versagen ging von verantwortlichen Behörden und Zulassungsstellen aus, deren Aufgabe es wäre diese Produkte objektiv und genau zu testen und zu überprüfen. Im Gegensatz zu dieser Selbstverständlichkeit haben sich immer wieder Prüfer gefunden, die sich ihre Expertise entsprechend vergüten ließen, vom Wochenendausflug bis zur Besetzung einer hochdotierten Position in jenem Unternehmen, dessen Produkt sie „überprüft“ haben. Erst wenn es Hunderttausende Tote, und Millionen Gesundheitsgeschädigte gegeben hat, werden Verbote erlassen und kommt es zu strafrechtlichen und zivilrechtlichen Klagen. Doch selbst wenn es nach einigen Jahren wirklich zu einer Entschädigungszahlung kommt, ist es für die Betroffenen, bzw. die Angehörigen nur ein schwacher Trost.

Dieser Artikel soll jetzt nicht pauschal alle medizinischen Produkte verteufeln, sondern dazu aufrufen gerade medizinische Produkte die aggressiv und einseitig beworben werden, kritisch zu hinterfragen, denn die Entscheidungsgewalt über allfällige gesundheitliche Maßnahmen des einzelnen Bürgers hat weder der Arzt, noch der Apotheker, weder Wissenschaftler noch Politiker, sondern nur der mündige Bürger kann diese Entscheidung nach gründlicher Information und Beratung, selbstbestimmt und eigenverantwortlich, für sich treffen.

Quellenverzeichnis:

  • 1 Opioidkrise in den Vereinigten Staaten – Wikipedia
  • 2 Opioid-Missbrauch in den USA: Eine Krise, die nicht endet | Österreichische Ärztezeitung – ÖÄZ (aerztezeitung.at)
  • 3 „Pandemie der Schmerzen – Wie eine Familiendynastie die weltweite Opioidkrise auslöste“ (Patrick RADDEN-KEEFE)
  • 4 Heroin – Wikipedia
  • 5 Kleine Geschichte über Heroin und Aspirin – Spektrum der Wissenschaft
  • 6 Rechtsstreit um Opioidkrise: Oberstes US-Gericht stoppt Insolvenzplan… (aerzteblatt.de)
  • 7 McKinsey zahlt für Rolle im Opioid-Skandal eine halbe Milliarde Dollar (handelsblatt.com)
  • 8 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/146278/McKinsey-stimmt-in-US-Opioidkrise-weiterer-Millionenzahlung-zu

Vergessen wir nie: In der Medizin geht es um mehr als nur um Leben und Tod: es geht um Mark und Pfennig.

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Das war eine intensive Recherche 😁 Chapeau 👏

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