Polizisten für Grund- und Freiheitsrechte | ÖSTERREICH

NORD-STREAM | DER GRÖSSTE TERRORANSCHLAG IN DER GESCHICHTE DER EUROPÄISCHEN UNION (EU)

Der größte Terroranschlag auf dem Gebiet der Europäischen Union, seit deren Bestehen, hat neben der kriminalistischen Komponente auch andere tiefergehende Hintergründe. Sowohl die aktuelle als auch zukünftige geopolitische und wirtschaftliche Ausrichtung der EU wurde/wird durch diesen Sabotageakt wesentlich beeinflusst. Somit ist auch jeder EU-Bürger ein Betroffener dieses Anschlages und der sich daraus ergebenden Folgeerscheinungen. Der Schwerpunkt dieses Artikels bezieht sich zwar vordergründig auf den kriminalistischen Aspekt, kann aber natürlich nicht ganz auf die geopolitischen und wirtschaftlichen Hintergründe, soweit für das Verständnis erforderlich, verzichten.

| Der Sprengstoff wurde im Bornholm-Becken in einer Tiefe von 75-80 m ausgebracht 

Am 26. September 2022 kam es innerhalb des Gebietes der „Europäischen Union“ (EU) zum größten Terroranschlag seit deren Gründung. Genauer gesagt, wurden die jeweils doppelröhrigen Pipelines von Nord-Stream I (1.224 km Länge) und Nord-Stream II (1.250 km Länge) von unbekannten Tätern gesprengt. Dabei wurden drei, der insgesamt 4 Stränge von NS I u. NS II, durch vier Explosionen zerstört. Die vier großflächigen Schadensstellen befinden sich sowohl auf schwedischen, als auch auf dänischen Gebiet. Der Sprengstoff wurde im Bornholm-Becken in einer Tiefe von 75-80 m ausgebracht. Die Röhren wurden teilweise bis zu einer Länge von 250 m zerstört. Wobei bei NS I beide Röhren, bei NS II eine Röhre, so schwer beschädigt wurden, dass eine Weiterverwendung ausgeschlossen ist und zum aktuellen Zeitpunkt auch die Frage einer möglichen Reparatur offen bleibt. Bei NS II blieb eine Röhre unbeschädigt (1). Jedes einzelne dieser Rohrelemente hat eine Länge von 12 Meter und ein Gewicht von 24 Tonnen. Insgesamt wurden 199.755 Einzelelemente am Meeresboden verlegt (2).

Diese Meisterwerke moderner Ingenieurskunst wurden am Grund der Ostsee verlegt und zwar in einer Tiefe von ca. 80 – 200 Meter und stellten eine direkte Verbindung von Russland nach Deutschland, unter Umgehung allfälliger Transitländer, dar. NS I wurde im Jahr 2011 in Betrieb genommen, NS II sollte 2021 in Betrieb gehen, dazu kam es aber nie.

Durch dieses gigantische transnationale Infrastrukturprojekt, konnten Deutschland, der Großteil Europas und vor allem auch Österreich, Erdgas zu relativ günstigen Preisen erwerben. Da die Energiekosten einer der wesentlichsten Faktoren in der Kostenkalkulation eines jeden Unternehmens sind, waren diese verhältnismäßig günstigen Energiekosten ein ganz wichtiger Faktor für die internationale Konkurrenzfähigkeit europäischer und damit natürlich auch österreichischer Betriebe.
Doch dieses gigantische Energieprojekt wurde nicht überall gerne gesehen. Neben den baltischen Staaten waren es vor allem Dänemark, Polen, Ukraine und auch die EU-Kommission die aus den unterschiedlichsten Gründen, Einwände gegen dieses einzigartige Infrastruktur-Projekt, hatten. Die EU-Kommission wollte verhindern, dass Gaslieferanten gleichzeitig Leitungsbetreiber sind. Doch vor allem die USA hatte massive Einwände gegen dieses Projekt, wie nachfolgend noch genauer erläutert wird. Bei den anderen Staaten waren subjektive sicherheitspolitische, bzw. wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend für ihre Ablehnung.

Die USA aber gingen sogar soweit ein eigenes Gesetz zu erlassen, dass sich auch explizit gegen den Bau von Nord-Stream II richtete und gegen europäische Firmen zur Anwendung kommen sollte. Unter dem Titel – „Countering America´s Adversaries Throught Sanctions Act (CAATSA) – übersetzt: „Gesetz zur Bekämpfung von Amerikas Widersachern durch Sanktionen“ – wurde vom damaligen US-Präsidenten Donald TRUMP, dieses Gesetz unterzeichnet. In diesem Gesetz heißt es:

Es ist die Politik der Vereinigten Staaten, sich weiterhin (….) gegen die Nord Stream 2-Pipeline auszusprechen, da sie sich nachteilig auf die Energiesicherheit der Europäischen Union, die Entwicklung des Gasmarktes in Mittel- und Osteuropa und die Energiereformen in der Ukraine auswirkt; und dass die Regierung der Vereinigten Staaten dem Export von Energieressourcen der Vereinigten Staaten Vorrang einräumen sollte, um amerikanische Arbeitsplätze zu schaffen, Verbündete und Partner der Vereinigten Staaten zu unterstützen und die Außenpolitik der Vereinigten Staaten zu stärken.“(3)

Somit ist deutlich erkennbar, dass eigentlich alle Opponenten gegen Nord-Stream staatliche Akteure waren. Dieser Umstand hat im Zusammenhang mit den brisanten Äußerungen des ehemaligen BND-Leiters August HANNING, der hier auch ganz dezidiert den Begriff „Staatsterrorismus“ verwendet (siehe unten) eine ganz wesentliche Bedeutung. Wenn man weiters Motiv, Ressourcen, Tatbegehungsmöglichkeit (Zugang zur Tatörtlichkeit, Zeitfenster) im Kontext mit den sehr penibel recherchierten Angaben von Seymour HERSH und Vasily PROZOROV (siehe unten) betrachtet, dann ergibt sich eine doch sehr belastbare Indizienkette, die eine gründliche Überprüfung, durch die bundesdeutschen Ermittlungsbehörden, rechtfertigen würde.

| Mehr als 16 Monate später stellte die schwedische Staatsanwaltschaft ihre Untersuchungen ein

Nach diesem einzigartigen Terroranschlag im September 2022, wurden von Deutschland, Schweden und Dänemark unabhängig voneinander die ersten Ermittlungen, bzgl. des Tatherganges eingeleitet. Im Juni 2023 schrieben die UN-Botschafter der Ermittlerländer einen gemeinsamen Brief an den UN-Weltsicherheitsrat(4). Darin wurden erste Untersuchungsergebnisse bekannt gegeben. Man habe auf einer verdächtigen Segelyacht Sprengstoffspuren gefunden. In diesem Zusammenhang habe man den Verdacht, dass diese zum Transport des bei der Sabotage verwendeten Sprengstoffes, eingesetzt wurde. Der Mieter dieser Yacht hätte angeblich Papiere vorgelegt, die seine wahre Identität verschleiern sollten. Zum jetzigen Zeitpunkt sei es aber unmöglich über die Täterschaft und deren Motive irgendeinen Hinweis zu geben. Mehr als 16 Monate später stellte die schwedische Staatsanwaltschaft ihre Untersuchungen ein. Man sei zu dem Schluss gelangt, dass keine Zuständigkeit Schwedens vorliegt, teilte der zuständige, mit den Untersuchungen betraute Staatsanwalt Mats LJUNGQVIST, mit. Im Zuge dieser schwedischen Entscheidung stellte auch Dänemark seine diesbezüglichen Ermittlungen ein.

In den Medien wurden, wie bei allen großen Terror- und Kriminalfällen, die absurdesten Verschwörungstheorien kolportiert. So kam es, dass sogar Russland, neben den Abnehmern dieser im Verhältnis zur aktuellen Situation kostengünstigen Energielieferungen, als Verkäufer, der Hauptprofiteur dieses Transitgeschäftes, der Täterschaft beschuldigt wurde. Diese Urheberschaft wurde vorgeblich durch Recherchen von „RTL“ und „NTV“, entdeckt(4,5). Lt. diesen gibt es klare Hinweise, dass Russen in den Sabotageakt auf die Ostsee-Gaspipeline involviert waren. So wurde in den Medien auch spekuliert, dass Russland großes Interesse an einem Chaos auf dem internationalen Energiemarkt hätte, da dadurch die Preise und damit die Einnahmen Russlands, die mittels anderer Pipelines erzielt werden, steigen. Auch wurde berichtet, dass sich mehrere russische Marineschiffe in der Nähe der Schadensstellen befunden haben. Der Kremlsprecher Dimitri PESKOW wies solche Vermutungen als „dumm“ zurück. 

Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat laut eigenen Angaben ein Verfahren wegen „Internationalen Terrorismus“ eingeleitet. Doch auch die These, dass dieser Terroranschlag von einer proukrainischen Gruppe durchgeführt wurde, hat zumindest in den Medien viele weitere Anhänger gefunden. Laut einer Recherche von ARD, SWR, und Zeit konnten deutsche Ermittlungsbehörden, angeblich weitgehend rekonstruieren, wie und wann die Sprengstoffanschläge vorbereitet wurden. Beweise konnten für keine dieser Thesen vorgelegt werden. Auch die Frage des mutmaßlichen Auftraggebers blieb komplett im Dunklen(6).

So wurden bis Anfang des Jahres 2023, allerlei substanzlose Gerüchte in den Medien verbreitet. Bis die amerikanische Reporterlegende Seymour HERSH am 08.02.2023 mit einer aufsehenerregenden Reportage an die Öffentlichkeit trat. In seinem Artikel behauptet er nicht mehr und weniger, als dass sowohl die USA als auch Norwegen, in gemeinschaftlicher Tatbegehung, für diesen größten Terrorangriff im Bereich der EU verantwortlich seien.

Um die Brisanz dieser Behauptungen auch entsprechend würdigen zu können, muss kurz näher auf die Person, Seymour HERSH, eingegangen werden. Seymour HERSH ist wohl einer der berühmtesten Investigativjournalisten weltweit. Globale Bekanntheit erlangt er mit der Berichterstattung über das Massaker in My Lai, das von amerikanischen Truppen im Vietnamkrieg, im Jahr 1968 verübt wurde. Dieses wurde von der US-Armee zunächst vertuscht. Erst durch seine beharrlichen Recherchen gelangte dieses Geschehen an die Öffentlichkeit, wobei die Veröffentlichung der Reportage mehr als ein Jahr dauerte. Diese Veröffentlichung trug maßgeblich zum Wandel der öffentlichen Meinung über den Vietnamkrieg bei. Im Jahr 1970 erhielt Seymour HERSH den Pulitzer-Preis. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten berichtete er immer wieder über politische Skandale, wie Watergate-Affäre, Iran-Contra-Affäre, Misshandlungen in Abu Ghuraib…usw., über unzählige weitere Komplotte und Skandale, durch die er hochrangige amerikanische Politiker regelmäßig in Verlegenheit brachte und die den anderen Medien zu explosiv waren.

| Tiefseetauchspezialisten aus dem „Tauch- und Bergungszentrum“ der US-Marine, die in Panama City, im Bundesstaat Florida stationiert sind, eigens für diese Operation eingeflogen |

Auch seine Story über die Nord-Stream-Sabotage, besticht durch einzigartige Insiderkenntnisse und detailgetreue, nachvollziehbare Beschreibungen. Kurz zusammengefasst behauptet er, dass im Zuge einer NATO-Übung, im Juni 2022, in der Ostsee, uzw. beim Marinemanöver „BALTOPS 22“, an den Nord-Stream-Pipelines, fernauslösbare Sprengsätze angebracht wurden, die dann drei Monate später per Fernzündung aktiviert wurden. Laut dem Artikel bestand schon lange Zeit eine enge Zusammenarbeit Norwegens mit dem US-amerikanischen Militär- und Geheimdienstapparat. So wurden die ausgezeichneten Kenntnisse der norwegischen Marine bezüglich der geographischen und geologischen Verhältnisse genutzt, um die optimalsten Stellen für das Anbringen der Sprengladungen zu eruieren. Dieser Bereich befand sich in der Nähe der dänischen Insel Bornholm, in ca. 80 Meter Tiefe. In das NATO-Manöver „BALTOPS 22“, wurde auf Betreiben amerikanischer Stellen, zwecks besserer Tarnung, eine zusätzliche „Forschungs- und Entwicklungsübung“, integriert. Hier sollten Taucher-Teams der NATO Minen verlegen, während konkurrierende Teams die neueste Unterwassertechnologie einsetzten, um diese Minen aufzuspüren und zu zerstören. 

Unter dem Deckmantel, dieser für Freund und Feind gedachten Tarngeschichte, wurden Tiefseetauchspezialisten aus dem „Tauch- und Bergungszentrum“ der US-Marine, die in Panama City, im Bundesstaat Florida stationiert sind, eigens für diese Operation eingeflogen. Von diesen wurden an allen vier Pipelines C4-Sprengladungen, incl. eines fernauslösbaren Zünders montiert. Die ursprünglich angedachte Auslösefrist innerhalb eines Zeitrahmens von 48 Stunden, wurde abgesagt, da der Zusammenhang mit der Marineübung und somit auf die Urheberschaft, wohl zu offensichtlich erschienen wäre. So wurde dann drei Monate später, am 26. September 2022, von einem Poseidon-Überwachungsflugzeug der norwegischen Marine, auf einem scheinbaren Routineflug eine Sonarboje abgeworfen, deren zuvor aktiviertes einzigartiges Signal, dann einige Stunden später die entscheidenden Explosionen auslöste(7).

Doch auch der deutsche Dokumentarfilmer und Investigativjournalist Dirk POHLMANN hat sich sehr intensiv mit diesem, innerhalb Europas, wohl einzigartigen Sabotageakt beschäftigt. Er hatte diesbezüglich sogar eine Anhörung vor dem UN-Sicherheitsrat, die am 26.09.2023, also genau ein Jahr später, stattfand. Zusätzlich zur Tatsache, dass man ein Jahr später, im Verhältnis zur Dimension dieses Terroranschlages, noch immer relativ wenig wisse, wurden neben anderen Aspekten vor allem über die Art und Menge des verwendeten Sprengstoffes berichtet, bzw. spekuliert (näheres siehe Quellenverzeichnis). Wie komplex diese ganze Thematik ist, zeigt sich schon alleine an der Tatsache, dass es auch Unstimmigkeiten über die seismischen Aufzeichnungen der Explosionen gibt. Einerseits wird behauptet, dass es nur Aufzeichnungen von zwei Explosionen (12:03 Uhr u. 17:04 Uhr, UTC) gibt. Andererseits wird behauptet, dass vier Explosionen seismographisch aufgezeichnet wurden. Zumindest diese Daten sollte man verlässlich eruieren können(8).

Auch die Reaktionen vieler Politiker im Zusammenhang mit der Nord-Stream-Sabotage, egal ob vor dem Anschlag, oder nachher rufen beim interessierten Beobachter, um es milde auszudrücken, gemischte Reaktionen hervor. So äußerte sich, knapp sieben Monate vor dem Sabotageakt der amtierende Präsident der USA, Josef BIDEN während des Antrittsbesuches des neugewählten deutschen Bundeskanzlers Olaf SCHOLZ, auf eine direkte Frage, im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz, am 07.02.2022 (der Originaldialog in deutscher Übersetzung):

• Frage von REUTERS-Reporterin Andrea SHALAL: „Herr Präsident ich wollte sie zu diesem Nord-Stream-Projekt befragen, das sie seit langem ablehnen. Sie haben es vorhin nicht namentlich erwähnt, ebenso wenig wie Bundeskanzler SCHOLZ. Hat Ihnen Bundeskanzler SCHOLZ heute zugesichert, dass Deutschland im Falle eines Einmarsches Russlands in die Ukraine dieses Projekt tatsächlich stoppen wird? Und haben sie darüber gesprochen, was die Definition eines Einmarsches sein könnte?

• Antwort J. BIDEN (incl. Versprecher): „Wenn Deutschland – wenn, äh, Russland einmarschiert – das heißt Panzer oder Truppen überqueren wieder die Grenze der Ukraine -, dann wird es – wird – es kein Nord Stream 2 mehr geben. Wir werden dem ein Ende setzen.“
• Reporterin SHALAL hakte nach: „Aber wie werden sie das genau machen, da das Projekt und die Kontrolle über das Projekt in der Hand Deutschlands liegen?“
• BIDEN erwiderte: „Ich verspreche Ihnen, wir werden in der Lage sein, es zu tun.“(9, 10)

Die Reuters-Reporterin machte BIDEN´S Antwort umgehend zur Überschrift einer Agenturmeldung: „Wenn Russland in die Ukraine einmarschiert, wird es kein Nord Stream 2 geben.“

Wenn man sich die oben angeführten Auszüge aus dem Artikel von Seymour HERSH, der fast ein Jahr später geschrieben wurde, in Erinnerung ruft, dann muss man US-Präsident Josef BIDEN, nahezu visionäre Fähigkeiten unterstellen, ohne jetzt in diverse Spekulationen oder Verschwörungstheorien abzugleiten. Auch der US-Außenminister Anthony BLINKEN sieht durch dieses beispiellosen Terrorakt enorme Chancen und sagte im Rahmen des Besuches seiner kanadischen Amtskollegin Melanie JOLY, auf einer Pressekonferenz am 30.09.2022, wörtlich: „Wir sind jetzt der führende Lieferant von Flüssigerdgas für Europa….dies ist auch eine enorme Chance. Es ist eine enorme Chance, die Abhängigkeit von russischer Energie ein für alle Mal zu beseitigen. Das ist sehr bedeutsam und bietet eine enorme strategische Chance für die kommenden Jahre.“(6)

Hier freut sich also der amerikanische Außenminister ganz offen, dass sich Europa nach der Abhängigkeit von russischem Erdgas, in die Abhängigkeit von amerikanischen LNG-Lieferungen begibt. Dieses Erdgas wird in den USA durch ein sehr kostenaufwendiges und umweltschädigendes Fracking-Verfahren gewonnen. Dieses Erdgas wird zu LNG (liquefied natural gas) verflüssigt, da es dann nur ein Sechshundertstel des ursprünglichen gasförmigen Volumens besitzt und ist somit ökonomischer zu lagern und zu transportieren, wenn man den hohen Energiebedarf bei der Transformation nicht berücksichtigt. Durch all diese Umstände ist LNG, um ein mehrfaches teurer als herkömmliches in Pipelines transportiertes Erdgas.

| Von der größten Oppositionspartei im Deutschen Bundestag der CDU/CSU gab es diesbezüglich überhaupt keine Anfrage |

Auch die Reaktionen deutscher Politiker nach dem Terror-Anschlag waren eigentlich nicht wirklich nachvollziehbar. So wurden nur von den zwei kleinsten Bundestagsfraktionen AfD und BSW diesbezügliche Anfragen gestellt. Von der größten Oppositionspartei im Deutschen Bundestag der CDU/CSU gab es diesbezüglich überhaupt keine Anfrage. Den Vogel schoss wohl der Bundestagsabgeordnete der SPD, Timon GREMMELS, ab, der wortwörtlich sagte: „Es ist völlig gleichgültig, ob Nord Stream 1 und Nord Stream 2 nun Lecks haben, wie diese Lecks entstanden sind, ob das Anschläge waren, wer hinter den Anschlägen steckt, weil aus der einen Pipeline noch nie Gas gekommen ist und es aus der anderen seit Wochen kein Gas mehr gegeben hat. – Das ist völlig irrelevant. Wir brauchen Nord Stream 1 und Nord Stream 2 nicht.“(6)

Ebenfalls merkwürdig war das Verhalten der deutschen Justiz im Hinblick auf das nachvollziehbare, um nicht zu sagen selbstverständliche Ersuchen der russischen Generalstaatsanwaltschaft um Zusammenarbeit. Deren Rückmeldung, sowohl in Bezug auf Zeitnähe als auch inhaltlich, war nicht gerade von großem Aufklärungsinteresse geprägt. Nach drei Monaten Funkstille, wurde diese Anfrage negativ beschieden, mit der Begründung „Beeinträchtigung wesentlicher Interessen der Bundesrepublik“. (6) Auch in den Medien wurde dieser größte Sabotage-Akt in der Geschichte der EU, in Relation zu Ereignissen geringerer Tragweite, sehr stiefmütterlich behandelt. Erst nach der Veröffentlichung der Recherche von Seymour HERSH, wurde die ominöse Segeljacht „Andromeda“, mit Spuren nach Polen, Russland und in die Ukraine, Fixpunkt der Berichterstattung.

Der nächste halbwegs glaubwürdige Bericht nach den Enthüllungen von Seymour HERSH wurde mehr als ein Jahr später durch den ehemaligen ukrainischen SBU-Offizier und heutigen Leiter des UKRLEAKS Investigation Center, Vasiliy PROZOROV, im Mai 2024, veröffentlicht. Der SBU (Sluschba besbeky Ukrajiny) ist als Inlandsgeheimdienst der heutigen Ukraine, eine Nachfolgeorganisation des KGB (Komitet gossudarstwennoi besopasnosti – Komitee für Staatssicherheit) welche in der UDSSR, sowohl als Inlands- und auch als Auslandsgeheimdienst fungierte. Das PROZORV durchaus über relevante Insiderinformationen verfügt, beweist nicht zuletzt ein gegen ihn gerichteter Autobomben-Anschlag, den er ohne schwerere Verletzungen, überlebte.

Laut seinen Angaben würden die Geheimdienste der Ukraine (SBU – Inlandsgeheimdienst) und GRU (militärischer Geheimdienst) nicht nur terroristische Aktionen begehen, sondern werden auch von der CIA (Central Intelligence Agency – Auslandsgeheimdienst der USA) als Cover-Organisationen für deren Aktivitäten genutzt.

Im Falle der Sprengung von Nord-Stream wurden laut PROZOROV; für eine solche Tarnoperation sechs Personen ausgewählt, die sowohl einschlägige technische Vorkenntnisse besaßen und natürlich auch als bestens ausgebildete Taucher, Erfahrung im Tiefsee-Tauchen besaßen. Außerdem wurden sie zusätzlich nach den Methoden der amerikanischen Kampfschwimmer ausgebildet. Auch das Ausbildungsumfeld kam der realen Tatörtlichkeit sehr nahe. Doch sie sollten den ganzen Tathergang im Hinblick auf allfällige Ermittlungen nur imitieren. Sie waren nur Teil einer glaubwürdig nachvollziehbaren Cover-Operation für die wahren Täter aus dem Bereich westlicher Militärs und Geheimdienste. Die sehr ausführliche Dokumentation der Tarnoperation, sowie nähere Details über das involvierte ukrainische Personal, wird im ua. Quellennachweis (https://free21.org/dossier-nord-stream/) erläutert. (11)

Die aktuellste Version (15.08.2024) dieses wohl einmaligen Sabotage-Akts auf europäischen Gebiet, wurde vom ehemaligen Leiter des BND (Bundesnachrichtendienst = deutscher Auslandsgeheimdienst) August HANNING via Medien verkündet. Er bezeichnete die Nord-Stream-Sprengungen als „Staatsterrorismus“, der von höchster politischer Ebene befohlen wurde. Der Ex-BND-Chef vermutet, dass es diesbezüglich Absprachen zwischen dem polnischen Präsidenten Andrezej DUDA und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr SELENSKY gab.

Auch in einem Artikel des „Wall Street Journal“ wird diese Version noch detaillierter angeführt. Sie behaupten in ihrem Artikel, dass nachdem der amerikanische Auslandsgeheimdienst „CIA“, über den niederländischen Militärgeheimdienst davon erfahren haben soll, wurde die Aktion vom ukrainischen Präsidenten gestoppt. Jedoch soll sein damaliger Generalstabschef und heutige ukrainische Botschafter in London Walerij SALUSCHNYJ diesen Plan auf eigene Faust umgesetzt haben. Laut WSJ stritt SALUSCHNYJ jede Verantwortung ab und bezeichnete gegenteilige Behauptungen als reine Provokation. Auch die ukrainische Regierung hat ihre Beteiligung an dem Anschlag zurückgewiesen und behauptet, nur Russland habe solch eine komplexe Aktion durchführen können. (12, 13)

In der Zwischenzeit wurde bekannt, dass bereits Ende Mai 2024 von den deutschen Behörden ein Haftbefehl gegen einen verdächtigen ukrainischen Staatsbürger namens Volodymyr S. erlassen wurde. Doch dieser sei der Festnahme nur knapp entkommen, indem er sich in seine Wahlheimat Polen abgesetzt hat. Fast zwei Monate vor den sensationellen Aussagen des Ex-BND-Leiters August HANNING (13), hat die polnische Staatsanwaltschaft von der deutschen Generalbundesanwaltschaft einen am 21.Juni 2024 erlassenen europäischen Haftbefehl erhalten, um den Verdächtigen festzunehmen. Doch die polnischen Behörden konnten Volodymyr S. nicht an seinem Wohnort antreffen. Laut Angaben der Sprecherin der polnischen Generalstaatsanwaltschaft hat der Verdächtige Anfang Juli die Grenze zwischen Polen und der Ukraine überquert. In deutschen Justizkreisen geht man davon aus, dass Polen nicht nur kein Interesse an der Festnahme des Verdächtigen hat, sondern vermutet sogar, dass er von offiziellen Stellen gewarnt wurde, um sich rechtzeitig über die ukrainische Grenze abzusetzen. Ob von der deutschen Justiz ein Auslieferungsantrag an die ukrainischen Behörden beantragt wurde, konnte zum gegenständlichen Zeitpunkt (Anfang September 2024) nicht verifiziert werden. (14,15)

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, hat dieses in seiner Dimension wohl einmalige Verbrechen, Auswirkungen auf jeden einzelnen EU-Bürger. Durch den Ausfall, der im Verhältnis zu sonstigen Angeboten des Energiemarktes günstigen Erdgaslieferungen aus Russland, werden nicht nur die Energie- und damit die Lebenshaltungskosten teurer. Hier wurde eine ganze Kettenreaktion in Gang gesetzt. Aufgrund der verteuerten Energiekosten verlegen immer mehr Industriebetriebe ihre Produktion ins Ausland, bzw. auf andere Kontinente. Das heißt, hier gehen wichtige Arbeitsplätze verloren und zwar nicht nur in den großen Industriebetrieben, sondern auch in den unzähligen kleinen Mittelstandsunternehmen, die für den Zulieferdienst der unterschiedlichsten Produkte und Dienstleistungen verantwortlich sind/waren. Die wahren Ausmaße dieses im wahrsten Sinn des Wortes gigantischen Anschlages auf die Lebensqualität der EU-Bürger und auf die Wirtschaft der „Europäischen Union“, wird man wohl erst in einigen Jahren richtig einschätzen können.

Es spricht auch nicht gerade für eine objektive und sachliche Berichterstattung durch den Großteil der Medien, wie hier „berichtet“ wurde. Statt einer realistischen Betrachtung unter Einbeziehung unterschiedlichster Quellen und nachweislich getätigten Aussagen, wurden im Gegenteil von allen möglichen Thesen wurden immer die unwahrscheinlichsten und unlogischsten Szenarien in der Öffentlichkeit groß breit getreten. Dieses „Scheuklappenverhalten“ der Medien wäre wohl einer näheren Betrachtung wert, nur würde dies den Rahmen dieses Artikels sprengen. Deshalb soll hier der preisgekrönte britische Journalist Jonathan COOK zu Wort kommen, der in einem lesenswerten Beitrag mit seiner Branche hart ins Gericht geht (siehe Quellenverzeichnis – (16) -).

Aus all den vorgenannten Gründen, im Interesse der Rechtshygiene, dem Gerechtigkeitsempfinden jedes Menschen zuliebe ist es absolut notwendig alle Täter, von den Anstiftern, Ausführungstätern, Mittätern bis zu allfälligen Mitwissern auszuforschen, vor Gericht zu stellen und jene Strafen zu verhängen, die der Dimension dieses ungeheuerlichen Verbrechens gerecht wird.

 

 

Quellenverzeichnis:

1. Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines – Wikipedia
2. nord-stream-in-zahlen_177_20131128.pdf
3. Die Nord-Stream-Story – (multipolar-magazin.de)
4. https://www.nzz.ch/wirtschaft/pipeline-projekt-nord-stream-2-die-neusten-entwicklungen-ld.1483495
5. Die Anschläge auf Nord Stream und der Elefant im Raum (nachdenkseiten.de)
6. Vortrag von Florian Warweg auf der Nürnberger Literaturmesse zum Nordstream-Anschlag und seinen Folgen (nachdenkseiten.de)
7. Wie Amerika die Nord Stream-Pipeline ausschaltete – Free21.org
8. https://free21.org/ein-expertenbericht-fuer-den-sicherheitsrat/
9. „Wir werden dem ein Ende setzen“ – (multipolar-magazin.de
10. https://www.youtube.com/watch?v=JOE0SX1Y1ps

https://www.youtube.com/watch?v=xWUuhNd37WI
11. https://free21.org/die-nord-stream-cover-story/
12. Ex-BND-Chef: Polen und Ukraine verantwortlich für Nord-Stream-Sprengung – (multipolar-magazin.de)
13. https://www.welt.de/politik/video253016536/Nord-Stream-Pipelines-Es-gab-Verabredungen-zwischen-Selenskyj-und-Duda-den-Anschlag-auszufuehren-sagt-der-Ex-BND-Chef.html
14. https://www.heise.de/news/Nord-Stream-Haftbefehl-gegen-Tatverdaechtigen-aus-der-Ukraine-9834575.html
15. https://www.morgenpost.de/politik/article407132453/nord-stream-polen-warnte-verdaechtigen-wohl-vor-haftbefehl.html
16. https://free21.org/die-luegen-der-medien-ueber-nord-stream-hoeren-nicht-auf/

Es gibt kein Verbrechen, keinen Kniff, keinen Trick, keinen Schwindel, kein Laster, das nicht von Geheimhaltung lebt.

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